Am 17. Juni 2020 beschlossen die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder, für einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien u.a. das Repowering zu erleichtern. Mit der anvisierten Vereinfachung für das Repowering von Windenergieanlagen an Land tragen Bund und Länder gemeinsam dem Umstand Rechnung, dass unter den derzeitigen rechtlichen Voraussetzungen die Umsetzung von Repowering-Vorhaben nur begrenzt möglich ist.
Gleichzeitig ist das erfolgreiche Repowering unstreitig ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung der EE-Ausbauziele. Aus energiepolitischer Sicht besteht die dringende Notwendigkeit, bereits für die Windenergie genutzte Flächen soweit wie möglich weiter zu nutzen. Für den erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien wird daher die Nutzung aller verfügbaren Flächen erforderlich sein.
Darüber hinaus stellt sich für die ab 1. Januar 2021 sukzessive aus der gesetzlichen Förderung fallenden sog. ausgeförderten Anlagen akut die Frage nach bestehenden Repowering-Möglichkeiten. Repowering ist die Alternative zu einem dauerhaften Weiterbetrieb oder einer Stilllegung.
Ein intelligentes Repowering liegt letztlich auch im Interesse von Anwohnern, Planungsträgern und Artenschutz. Repowering ist eine für alle Beteiligten gewinnbringende Alternative zum dauerhaften Weiterbetrieb von Alt-Anlagen, wenn sich die Situation z.B. wegen niedrigerer Lärmimmissionen durch neue Anlagen, weniger Anlagen im Naturraum und/oder ein „Aufräumen“ der Landschaft substanziell aus allen Perspektiven verbessert.
Die bestehenden Anlagen sind in der Regel bereits vor Ort akzeptiert. Zudem existiert bereits eine Koexistenz der Windkraftnutzung in Bezug auf Natur, Arten und Umwelt. Repowering-Anlagen können zudem die bestehende Infrastruktur nutzen (z.B. Zuwegung, Netzanschluss). Auch hierdurch werden zusätzliche Belastungen vermieden. Hinzu kommt, dass der Ersatz alter Anlagen durch oftmals weniger, aber leistungsstärkere neue Windenergieanlagen deutlich geringere optische Unruheeffekte durch eine geringere Umdrehungszahl der Rotoren mit sich bringt.