Das war der BDEW-Wasserstoff-Talk „Kräfte bündeln – Klimaziele erreichen“. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft haben wir zentrale Fragen rund um das Energietalent Wasserstoff besprochen.
Wie lässt sich die EU-Wasserstoffstrategie umsetzen? Welche Hürden gilt es noch zu überwinden? Welche Potenziale stecken in einer europäischen Wasserstoffwirtschaft? Das und mehr haben wir beim BDEW-Wasserstoff-Talk diskutiert.
Anders Christian Nordstrøm (Ørsted) plädierte in seinem Impuls dafür, die Potenziale der Offshore-Windenergie für die Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen. Sowohl im Bereich Offshore als auch Wasserstoff ist die Zusammenarbeit in Europa unerlässlich. Um beides in Verbindung zu bringen, müsse laut Nordstrøm Angebot und Nachfrage Hand in Hand gehen.
Dr. Jörg Bergmann (Open Grid Europe) hat darauf aufmerksam gemacht, dass das Erdgasnetz – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene – für Wasserstoff ertüchtigt werden muss. Für den „European Hydrogen Backbone“ sei bis 2030 ein 6.800 Kilometer langes europäisches Wasserstoffnetz geplant, das erste internationale Verbindungen von Wasserstoffclustern schafft. Bis 2040 solle ein verbundenes Wasserstoffnetz mit einer Länge von etwa 23.000 Kilometern entstehen. Dafür benötigten die Unternehmen schnelle politische Entscheidungen, um verlässlich planen zu können. Investitionssicherheit sei wichtig für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft.
In der Paneldiskussion mit VertreterInnen der Europa- und Bundespolitik sowie Wirtschaft herrschte Einigkeit darüber, dass Wasserstoff eine bedeutende Rolle im Energiesystem der Zukunft zukommt. Dafür müssen jetzt die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Stefanie Hiesinger (Europäische Kommission) und Jens Geier (Europäisches Parlament) ordneten die Ziele der EU-Wasserstoffstrategie ein und gaben einen Stand über die aktuelle Diskussion auf europäischer Ebene. Die Rolle der europäischen Politik sehen sie darin, die Richtschnur vorzugeben und Förderungen voranzubringen. Die finanziellen Mittel fehlen laut Thorsten Herdan (BMWi) nicht, um eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Es müsste jetzt sichergestellt werden, dass diese zielgerichtet eingesetzt werden. Alle Zahnräder müssten dabei ineinandergreifen.
Jorgo Chatzimarkakis (Hydrogen Europe) rief dazu auf, ideologische Scheuklappen in der Wasserstoff-Debatte abzulegen. Es müssten sämtliche Möglichkeiten genutzt und die Potenziale voll ausgeschöpft werden. Auch Kerstin Andreae (BDEW) plädierte für Aufgeschlossenheit: Wasserstoff sei extrem wichtig für die Dekarbonisierung aller Sektoren. Dabei dürfe der Wärmemarkt nicht vergessen werden. Es sollte nicht der Fehler begangen werden, die hier vorhandenen Chancen zu verbauen.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist auf YouTube einsehbar. Die Präsentationen der Impulsgeber finden Sie unten im Download-Bereich.
Die Veranstaltung war Teil der BDEW-Wasserstoff-Kampagne „Energietalent Wasserstoff“, mit der der BDEW den vielseitig einsetzbaren Energieträger in den Fokus nimmt. Die Kampagne umfasst verschiedene Kommunikationsmaßnahmen von der Pressearbeit, über Social Media bis hin zu Veranstaltungen. Auf der Kampagnen-Webseite stellt der BDEW u.a. wöchentlich neue Best-Practice-Projekte von Mitgliedsunternehmen vor. Möchten auch Sie sich mit Ihrem Wasserstoffprojekt beteiligen? Melden Sie sich gern bei uns!