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Durch Nitratbelastung: Stark steigende Wasserpreise befürchtet

Ein Gutachten zeigt, wie die Verschmutzung unsere Trinkwasseraufbereitung verteuern kann, wenn sich die Düngepraxis nicht ändert.

Wenn sich die gängige Düngepraxis nicht ändert, könnten erhebliche Mehrkosten auf die Verbraucher zukommen: Trinkwasser könnte in einigen Regionen um bis zu 62 Prozent teurer werden. Denn die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers erfordert eine immer kostenintensivere Trinkwasseraufbereitung. Das zeigt ein aktuelles BDEW-Gutachten zu den Kosten der Nitratbelastung.

Wenn die bisherigen Maßnahmen der Wasserversorger nicht mehr ausreichen, wird laut Gutachten in belasteten Regionen der Einsatz einer Denitrifikationsanlage erforderlich. Die Berechnungen der Gutachter zeigen: Diese aufwendige Nitratentfernung könnte die Jahreswasserrechnung um bis zu 62 Prozent erhöhen. Bei den betrachteten Wasserversorgern würde die durchschnittliche Jahresrechnung eines 3-Personen-Haushalts (6-Familienhaus) von aktuell 217 Euro auf 352 Euro steigen. 

Der BDEW fordert, dass die in der Düngeverordnung vorgesehene Obergrenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar Ackerfläche alle stickstoffhaltigen Düngemittel (auch Mineraldünger) umfassen muss. Keinesfalls darf sie sich nur auf Wirtschaftsdünger beziehen. Auch müssten die Vorgaben insbesondere für die Stoffstrombilanz ohne Einschränkung für Agrarbetriebe aller Größen gelten und nicht nur Großbetriebe erfassen.

Vorbild Dänemark 

Das Gutachten zeigt am Beispiel von Dänemark, wie die konsequente Umsetzung der europäischen Nitrat-Richtlinie zu einer nachhaltigen Entlastung von Böden und Grundwasser führen kann: Unter anderem durch die Einführung umfassender Meldepflichten und Kontrollen für die Düngung konnten die Stickstoffüberschüsse von landwirtschaftlich genutzten Flächen um 43 Prozent reduziert werden. Bei Phosphor wurde ein Rückgang um 80 Prozent erreicht.

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