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Verbände legen "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015" vor

Stellvertretend für die Bundesregierung hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 24. März 2015 das "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015" entgegengenommen. Mit der vierten Ausgabe dieses Gesamtüberblicks dokumentieren die Herausgeberverbände ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA und VKU erneut die im europäischen und internationalen Vergleich hohe Leistungsfähigkeit der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen in Deutschland, informieren über die wichtigsten Rahmenbedingungen und aktuellen Herausforderungen der Branche. Das "Branchenbild 2015" belegt neben der erfolgreichen Anwendung und Weiterentwicklung von Benchmarking erneut die hohe Qualität und langfristige Sicherheit der deutschen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung als Folge höchster technischer Standards.

Das "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft" gibt der BDEW in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund gemeinsam mit fünf weiteren Verbänden heraus: der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e.V. (ATT), dem Deutschen Bund verbandlicher Wasserwirtschaft e.V. (DBVW), dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein (DVGW), der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) und dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU).

Es dokumentiert die hohe Leistungsfähigkeit der deutschen Wasserwirtschaft in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit der Versorgungs- und Entsorgungsleistungen, wirtschaftliche Effizienz und Kundenzufriedenheit und gibt einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben sowie die wichtigsten Rahmenbedingungen und aktuellen Herausforderungen der Branche.

Bei der Entgegennahme des Branchenbilds ermunterte Bundesumweltministerin Hendricks die deutsche Wasserwirtschaft, den von der Branche eingeschlagenen Weg weiterzugehen, um auch unter den sich verändernden Rahmenbedingungen das erreichte Qualitäts- und Effizienzniveau zu sichern und weiterzuentwickeln, nicht zuletzt im Hinblick auf Umwelt und Gesundheit.

Gleichzeitig sprach sich die SPD-Politikerin dafür aus, die Spielräume für Rekommunalisierungen im Bereich Wasser- und Abwasserwirtschaft zu erhalten. Die Bundesregierung werde darauf achten, dass die Aufgaben der Daseinsvorsorge auch künftig durch die Kommunen vor Ort wahrgenommen werden könnten. "Weder TTIP und CETA noch andere Handelsabkommen wie etwa TISA können oder dürfen hieran etwas ändern", betonte Hendricks.

Ausgangspunkt: Modernisierungsstrategie der Bundesregierung

Die nationale Politik zielt auf eine Modernisierung anstelle einer Liberalisierung der deutschen Wasserwirtschaft. Ein freiwilliges, auf Basis der "Verbändeerklärung zum Benchmarking Wasserwirtschaft" gefördertes und sich stetig weiterentwickelndes Benchmarking spielt dabei eine tragende Rolle. Mit der 2006 vorgelegten Modernisierungsstrategie würdigte die Bundesregierung das von der Wasserwirtschaft ausgearbeitete Benchmarkingkonzept und vereinbarte mit den Unterzeichnerverbänden der Verbändeerklärung die periodische Erstellung eines Branchenbilds.

Nach den Ausgaben 2005, 2008 und 2011 konnte der Bundesregierung nun das vierte Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft vorgelegt werden. Darin belegen die Herausgeberverbände neben der erfolgreichen Anwendung und Weiterentwicklung von Benchmarking erneut die hohe Qualität und langfristige Sicherheit der deutschen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung als Folge höchster technischer Standards. Die strengen gesetzlichen Vorgaben werden stets eingehalten.

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind in Deutschland Kernaufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge in der Zuständigkeit der Gemeinden oder anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften. Das Branchenbild bietet der Politik und der interessierten Öffentlichkeit einen detaillierten Überblick über die vielfältige Ver- und Entsorgungsstruktur mit öffentlich- und privatrechtlichen Unternehmensformen. Gebühren und Preise werden maßgeblich durch die spezifischen regionalen und lokalen Rahmenbedingungen bestimmt. Das Branchenbild macht ebenfalls deutlich, dass die Entgelte seit Jahren real sinken.

Die Wasserwirtschaft steht aber auch vor bedeutenden Herausforderungen. Demografischer Wandel, der sich abzeichnende Klimawandel, der Eintrag anthropogener Spurenstoffe, Nutzungskonflikte mit Industrie und Landwirtschaft sowie eine gewässerverträgliche Ausgestaltung der Energiewende sind dabei entscheidende Aspekte. Die Trinkwasserversorger und Abwasserentsorger stellen sich diesen Aufgaben und setzen sich vor Ort für flexible und angepasste Lösungen ein. Sie appellieren mit dem "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015" an die Politik, die Branche mit der Bewältigung der Herausforderungen nicht alleine zu lassen: "Unsere Wasserressourcen können nur dauerhaft gesichert werden, wenn der vorsorgende Gewässerschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe akzeptiert und bei allen wirtschaftlichen Tätigkeiten und Entscheidungen als gemeinsames Ziel anerkannt ist." Dazu erklärt sich die deutsche Wasserwirtschaft im Branchenbild 2015 mit allen Akteuren zum Dialog bereit.

Das "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015" steht allen BDEW-Mitgliedsunternehmen in Kurz- und Langfassung zum kostenlosen Download zur Verfügung. Darüber hinaus werden alle Grafiken und Schaubilder in Kürze ebenfalls als PDF-Dateien verfügbar sein.

Jedes BDEW-Mitglied aus der Wasserwirtschaft erhält je ein gedrucktes Exemplar der Kurz- und Langfassung kostenlos per Post. Zusätzliche Druckexemplare können Mitgliedsunternehmen mit dem Bestellschein bei wvgw zu einem Sonderpreis anfordern.

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