Das aktuelle Benchmarking-Projekt in Sachsen zeigt, dass es sich lohnt, sich regelmäßig mit anderen Wasserversorgern zu vergleichen.
Die Vergleichsrunde (Anhang) wurde von der BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland mitinitiiert und begleitet. Betrachtet wurde das Jahr 2018, in dem es sehr heiß und trocken war. Der damit einhergehende und konstant hohe Wasserbedarf führte dazu, dass in vielen Fällen neue Spitzenwerte bei der Trinkwasserabgabe an die Kunden erreicht wurden. So stieg die spezifische Wasserabgabe je Einwohner und Tag von 79 l in 2013 über 85 l in 2015 auf 90 l in 2018. Der Auslastungsgrad der Anlagen lag am Spitzentag zwischen 53 % und 98 %. „Die vermeintlichen ‚Überkapazitäten‘ haben den sächsischen Wasserversorgern ermöglicht, den erhöhten Wasserbedarf und die extremen Versorgungssituationen zu bewältigen“, so der Projektbericht.
Rückgang des Energieverbrauchs und Investitionsrate erhöht
Im Leistungsmerkmal „Nachhaltigkeit“ fällt auf, dass die Wiederholungsteilnehmer am Benchmarking-Projekt ihren Energieverbrauch von 13kWh auf 10 kWh je versorgte Einwohner reduzieren konnten (2015 zu 2018). Auch bei der Investitionsrate zeigen diese Unternehmen höhere Werte als der Durchschnitt der Vergleichsrunde. Ebenso steigerten sie ihre Leitungsrehabilitationsrate von 0,92 % auf 1,09% in diesem Zeitraum.
Personal
Die Anzahl der Unfälle ist konstant und die Anzahl der Krankheitstage steigt, obwohl die Unternehmen aktiv ein Gesundheitsmanagement betreiben und viele Gesundheitsmaßnahmen eingeführt haben (Wiederholungsteilnehmer).
Wirtschaftlichkeit
103 Euro betrug die Brutto-Belastung aus erhobenen Entgelten (wiederkehrende Mengen- und Grundentgelte) je versorgte Einwohner (2018, Haushalts- und Kleingewerbekunden). Dies entsprach einem Anteil von 0,54 % des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens der privaten sächsischen Haushalte je Einwohner von 19.191 EUR im Jahr.
Die Entwicklung der Kosten bei Wiederholungsteilnehmern im Vergleich zu 2015 zeigt, dass die Kosten- und ggf. Ausgabenerhöhung lediglich die Inflationsrate von 4,4 % berücksichtigen (Erzeugerpreisindex für gewerbliche Produkte– GP 36 Wasser und Dienstleistungen der Wasserversorgung, Statistisches Bundesamt 2019). Die Steigerung der einwohnerspezifischen Kosten aufgrund des Rückgangs der Bevölkerung und demzufolge der Versorgungsdichte wurde durch Effizienzmaßnahmen aufgefangen. Hiermit wird deutlich, dass die Teilnahme an Benchmarking-Projekten die Effizienz steigert.
Service des BDEW
Neben einer Übersichtsseite finden Sie alle aktuellen öffentlichen Berichte der Benchmarking-Projekte auf unserer Website:
- im Trinkwasser
- Große Wasserversorger
- im Abwasser
BDEW empfiehlt Benchmarking
Der BDEW empfiehlt seinen Mitgliedern die Teilnahme und fördert die Umsetzung von Benchmarking-Projekten. Zwei Voraussetzungen haben wesentlich zum Erfolg der Projekte beitragen: Freiwilligkeit und Vertraulichkeit.
Die Umweltminister der Bundesländer haben das Ziel ausgegeben haben, dass 80 Prozent der abgegebenen Wassermenge in einem Bundesland von einem Benchmarking-Projekt erfasst sein sollen (innerhalb der vergangenen drei Jahre).