23 Unternehmen nahmen an dem Vergleich teil, bei einer Wiederholerquote von 90 %. Bezugsjahr ist das trockene Jahr 2018. Das Projekt ist der einzige Leistungsvergleich für Wasserversorger mit Endkundengeschäft, der über die Landesgrenzen hinweg durchgeführt wird.
Langfristigen Handlungsbedarf sieht der Abschlussbericht der 3. Runde bei der derzeitigen Erneuerungsrate von 0,67 % (über 10 Jahre). Denn damit ergäbe sich rein rechnerisch eine Nutzungsdauer des Verteilnetzes von 149 Jahren.
Die neue, 4. Erhebungsrunde ist im Oktober 2020 gestartet. Zusätzlich gab es nach Abschluss der 3. Runde einen Erfahrungsaustausch zum Thema Hausanschlüsse, der von den Teilnehmer*innen als sehr wertvoll bewertet wurde.
Wirtschaftlichkeit
„Die Musik liegt in der Säule Wirtschaftlichkeit,“ so ein Unternehmensleiter zum 5-Säulen-Konzept des Benchmarkings in der Wasserwirtschaft. Nicht verwunderlich, dass 24 von insgesamt 44 Kennzahlen des BMgroW dieser Säule zuzurechnen sind.
Besonders interessant ist die Zeitreihe bei den Mehrfachwiederholern im Projekt. Hier ist festzustellen, dass die bereinigten Gesamtkosten sinken. Diese liegen trotz allgemeiner Preissteigerung unterhalb des Niveaus des Bezugsjahres 2016 (1. Runde).
Personal
Die Ausbildungsquote der großen Versorger liegt bei 5,15 % (Mittelwert).
Kundenservice
Der Beschwerdebegriff wird im BMgroW eng definiert: der Kunde muss sich zum selben Sachverhalt zwei Mal beim Versorger äußern. 4,7 Beschwerden pro 1.000 versorgten Hausanschlüssen und 0,65 Kundenbeschwerden pro 1.000 versorgten Einwohnern können als unauffällig bewertet werden. Bei den Mehrfachwiederholern sinkt die Zahl zudem über die Jahre.
Nachhaltigkeit
In dieser Säule bewertet der Bericht die durchschnittliche Eigenkapitalquote von rund 44 % als positiv.
Versorgungssicherheit und -qualität
Zu 70 % wurden die verfügbaren Ressourcen am Spitzentag in 2018 ausgenutzt - und dies im sehr trockenen Jahr 2018. Ein sehr positives Bild, da der branchenübliche Richtwert bei 75 % liegt.
Jährlicher Vergleich
Die großen Wasserversorger vergleichen sich jährlich. Die 4. Runde ist bereits gestartet, derzeit werden die Daten erhoben.
BDEW empfiehlt Benchmarking
Der BDEW empfiehlt seinen Mitgliedern die Teilnahme an den Benchmarking-Projekten in den Bundesländern. Zwei Voraussetzungen haben wesentlich zum Erfolg der Projekte beitragen: Freiwilligkeit und Vertraulichkeit.
Die Umweltminister der Bundesländer haben das Ziel ausgegeben haben, dass 80 Prozent der abgegebenen Wassermenge in einem Bundesland von einem Benchmarking-Projekt erfasst sein sollen (innerhalb der vergangenen drei Jahre).
Service des BDEW
Neben einer Übersichtsseite finden Sie alle aktuellen öffentlichen Berichte der Benchmarking-Projekte auf unserer Website: