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Wasserwirtschaft stellte Branchenbild in Brüssel vor

Die Herausgeberverbände des Branchenbilds der deutschen Wasserwirtschaft ATT, BDEW, DBVW, DWA und VKU präsentierten die englische Fassung des Branchenbilds "Profile of the German Water Sector 2015" am 15. Juli 2015 in Brüssel. Den BDEW vertrat BDEW-Vizepräsident Jörg Simon.

Die deutsche Wasserwirtschaft begrüßte während der Präsentation des Branchenbilds der Deutschen Wasserwirtschaft und der anschließenden Diskussion das Engagement der Kommission für einen langfristigen Schutz und eine nachhaltige Nutzung europäischer Gewässer. Dank hoher technischer Standards und dem konsequenten Einhalten der gesetzlichen Vorgaben leisten Trinkwasserver- und Abwasserentsorger in Deutschland einen integralen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge und tragen zum Gewässerschutz bei. Die Wasserressourcen können nach Aussage der Verbände allerdings nur langfristig gesichert werden, wenn neben wasserrechtlichen Maßnahmen auch andere Politikfelder wie zum Beispiel die Agrarpolitik oder das Chemikalienrecht mit in den Gewässerschutz einbezogen werden.

Die Wasserwirtschaft forderte die Kommission auf, dementsprechend den Fokus auf qualitative Aspekte zu verstärken und Industrie und Landwirtschaft stärker in die Pflicht zu nehmen. Dies wurde vor allem mit Blick auf eine bessere Umsetzung der Nitratrichtlinie in Deutschland diskutiert. Die bisherigen Entwürfe der Düngeverordnung und des Düngegesetzes wurden dabei von der Kommission kritisch bewertet. Der BDEW hatte diese Problematik am Vortag bereits in einem bilateralen Gespräch mit der Kommission ausführlich angesprochen.

Die Vertreter der europäischen Institutionen betonten, dass Wasser eine der zehn Prioritäten der Juncker-Agenda der Europäischen Kommission bis 2019 sei und es außerdem außer Frage stünde, dass Wasser ein öffentliches Gut und für alle zugänglich sei. Darüber hinaus stünden die Mitgliedstaaten, die Institutionen und die Wasserwirtschaft gemeinsam vor einer Reihe von Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, dem Klimawandel oder diffusen Stoffeinträgen. Diese Herausforderungen könnten nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller politischen Akteure bewältigt werden. Zentrale Handlungsfelder seien dabei die Reduktion von Schadstoffen an der Eintragsquelle und keine "End-of Pipe-Lösungen" sowie eine bessere und konsequentere Umsetzung bestehender Gesetzgebung.

Simon forderte eine offene Diskussion über Europäische Standards mit den politischen Enteidungsträgern und appelierte an die Kommission, erst Gespräche mit den Wasserversorgern zu führen, bevor neue Gesetzesvorschläge erarbeitet werden. Für die zukünftige politische Diskussion im Bereich der Wasserwirtschaft legt Simon den Fokus vor allem auf die Punkte Kundenzufriedenheit, Kosteneffektivität und Energiesparmaßnahmen.

Mit dem Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015 haben die Herausgeberverbände bereits zum vierten Mal ein umfangreiches Bild der Wasser- und Abwasserbranche in Deutschland vorgelegt. Der europaweit einmalige Bericht verdeutlicht den Leistungsstand und die wirtschaftliche Effizienz der Wasserwirtschaft und trägt auch immer wieder zur Debatte um eine nachhaltige europäische Wasserpolitik bei.

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