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Stellungnahme zur PPA-Konsultation der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission möchte ein besseres Verständnis über den PPA-Markt erlangen. Der BDEW hat dazu einen Fragebogen beantwortet.

Der BDEW hält mit seinen Konsultationsantworten auf diesen Fragebogen folgende Kernaussagen fest:

- Transparenz und Berührungspunkte zu anderen Strommärkten

Der BDEW bewertet den PPA-Markt als hinreichend transparent. Ein öffentlich verfügbarer PPA-Preisindex ist nicht notwendig, um PPA-Verträge einfacher abschließen zu können. Ein wachsender PPA-Markt wird den Terminmarkt nur wenig beeinflussen und hat keinen Effekt auf Spot- oder Regelenergiemärkte.

- Interaktion von PPA-Märkten mit EE-Förderinstrumenten

Staatliche Fördermechanismen für Erneuerbare Energien haben nur eine geringe Auswirkung auf die Entwicklung des PPA-Markts.

- PPA-Standardisierung und -Marktplattformen

Es gibt ausreichend Standardverträge und Handelsplattformen für PPAs. Eine geringe Liquidität aufgrund einer geringen Teilnahme an diesen Plattformen oder regulatorische Unsicherheiten stellen keine bedeutenden Hürden für deren Weiterentwicklung dar.

- Barrieren für die Entwicklung von PPAs

Auf EU-Ebene sind die bestehenden Maßnahmen für Erneuerbare Energien aus Sicht des BDEW ausreichend, ohne nennenswerte nicht-regulatorische Hindernisse. Instrumente zur Absicherung des Volumenrisikos sind vorhanden, ebenso wie ausreichende Marktliquidität an Terminmärkten für counter-hedging. Auf nationaler Ebene erschweren jedoch unklare Regelungen zum Netzzugang und komplexe Genehmigungsverfahren die Entwicklung von PPAs.

- Multi-buyer PPA

Multi-buyer PPAs können in Deutschland bereits abgeschlossen werden. Als wesentliche Herausforderungen gelten dabei allerdings

  1.  die Abstimmung mehrerer Abnehmer auf gemeinsame Vertragsbedingungen,
  2. die anspruchsvolle Gestaltung individueller Verträge,
  3. Kredit- und Transaktionsrisiken kleinerer Abnehmer sowie
  4. die Bildung stabiler Käufergruppen.

- Maßnahmen zur Verbesserung von PPA-Märkten

Wichtige Maßnahmen zur Stärkung der PPA-Märkte sind

  1. der priorisierte Netzanschluss für PPA-Projekte,
  2. die Einbindung von Projekten, die einen Teil ihres Stroms für den Verkauf über ein PPA reservieren, in Förderprogramme,
  3. steuerliche Anreize oder Subventionen für Käufer und Verkäufer sowie
  4. langfristige Übertragungsrechte zur Unterstützung grenzüberschreitender PPAs.

Weniger bedeutend sind dagegen zusätzliche Instrumente zur Preisabsicherung, freiwillige Standardverträge oder eine verbesserte Preistransparenz.

- PPA-Marktentwicklungen

Geringere Auswirkungen auf die Entwicklung des PPA-Markts haben eine stärkere Standardisierung von PPA-Produkten sowie die Erweiterung auf unterschiedliche Energiequellen, die an PPAs teilnehmen können.

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